mo, 18 Januar 2021

Renovierungswelle und intelligente Gebäude

Der Plan der Europäischen Union zielt darauf ab, die Rate der Gebäuderenovierung zu verdoppeln, die Emissionen zu senken, die Neubelebung zu fördern und die Energiearmut zu verringern; dazu sind zunehmend intelligente Gebäude erforderlich

Die europäische Politik zur Energieeffizienz von Gebäuden, die mit der EPBD im Jahr 2002 eingeleitet wurde, hat sich sehr positiv ausgewirkt, aber dies geschah fast ausschließlich bei neuen Gebäuden, die heute nur noch halb so viel Energie verbrauchen wie solche, die vor mehr als 20 Jahren gebaut wurden.

Angesichts der Tatsache, dass 85 % der Gebäude in der EU (über 220 Millionen!) älter als 20 Jahre sind und dass 85-95 % davon im Jahr 2050 wahrscheinlich noch genutzt werden, hat die Europäische Kommission im Oktober 2020 die "Renovierungswelle" vorgestellt, eine neue gemeinsame Strategie zur Verbesserung der Energieeffizienz bestehender Gebäude.

Das Ziel der Kommission ist die Verdoppelung der Renovierungsrate von Gebäuden bis 2030, um den Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Lebensqualität der Menschen - die im Durchschnitt über 90 % ihrer Zeit in Innenräumen verbringen - verbessert, der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert und die Digitalisierung in Gebäuden entscheidend vorangetrieben werden.

Innerhalb von zehn Jahren sollen 35 Millionen Gebäude renoviert werden, eine Initiative, die bis zu 160.000 neue Arbeitsplätze schaffen könnte.

Um das Ziel einer Emissionsreduzierung um 55 % bis 2030 zu erreichen, muss die Europäische Union die Treibhausgasemissionen von Gebäuden um 60 %, den Endenergieverbrauch um 14 % und den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung um 18 % reduzieren. Aber heute geht es nicht nur um die Reduzierung von Energiekosten und Emissionen.

Die Renovierungswelle kann zahlreiche Möglichkeiten schaffen und soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile generieren. Dank intelligenter Technologien können Gebäude gesünder, komfortabler, nachhaltiger, vernetzter und widerstandsfähiger gegen Naturereignisse gemacht werden.

Renovierung ja, aber für intelligente Gebäude

Die zentrale Rolle von intelligenten Gebäuden, die bereits in allen aktuellen EU-Maßnahmen bekräftigt wurde, erhält durch die Renovierungswelle neuen Schwung, um die doppelte Herausforderung der grünen und digitalen Transformation gemeinsam anzugehen. Ob auf der Ebene einzelner Häuser, ganzer Stadtteile oder Stadtgebiete, es wird erkannt, dass nur intelligente Gebäude die effiziente Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energie ermöglichen, um vollständig in das Zeitalter der Null-Emissions-Gebäude einzutreten.

Unter den wichtigsten Aktionsbereichen hat die Kommission die Durchführung umfassender und integrierter Renovierungen identifiziert, um wirklich intelligente Gebäude zu realisieren. Dies sollte die Integration von erneuerbaren Energien und die Möglichkeit zur Messung des tatsächlichen Energieverbrauchs beinhalten, um das Bewusstsein der Endverbraucher zu erhöhen.

Auch der Energieverbrauchszertifizierung entwickelt sich weiter

In ihrer Mitteilung an das Europäische Parlament hebt die Kommission die Nützlichkeit der intelligenten Bereitschaftsanzeige (SRI von Smart Readiness Indicator) hervor, der kürzlich durch die Richtlinie 2018/844 eingeführt wurde, als Instrument zur Messung der Intelligenz von Gebäuden und zur Sensibilisierung der Endnutzer.

Im Fall des Plans "Renovierungswelle" wird der SRI-Indikator zu einem treibenden Faktor, um die Digitalisierung der zu renovierenden Gebäude zu fördern. Da die verschiedenen Ausweise über die Gesamtenergieeffizienz auf EU-Ebene die Interkonnektivität und Intelligenz von Gebäuden nicht widerspiegeln, schlägt die Kommission außerdem vor, die Zertifizierungssysteme zu aktualisieren und dabei Lösungen und Technologien zur Messung und Optimierung der Gesamtenergieeffizienz während des Betriebs von Gebäuden zu integrieren.

Dieser Vorschlag basiert auf einer weiteren äußerst wichtigen, aber oft übersehenen Besonderheit von Smart Gebäuden, die von der EU-Kommission hervorgehoben wurde: Intelligente Gebäude mit ihrer digitalen Infrastruktur generieren große Datenmengen: Dies ermöglicht ein viel besseres Management während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes.

Vom Verbraucher zum Energieerzeuger

Im Vergleich zur ersten Welle der Einführung von Systemen, die auf erneuerbaren Energien basieren, bietet das Jahrzehnt der Anwendung der Renovierungswelle neue und ermutigende Aspekte.

Erneuerbare Energien werden nicht mehr durch unrealistische und nicht nachhaltige Anreizsysteme angetrieben, sondern werden Teil eines integrierten und komplexen Gebäudesystems sein, das intelligentes Management in seine Standardausstattung einschließt.

Die sanierten Gebäude werden einen geringeren Energiebedarf haben und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein, wobei der Anschluss an das Stromnetz erhalten bleibt. Dieses Netz wird sich zu einem hochstabilen intelligenten Netz entwickeln, das Stromangebot und -nachfrage so effizient wie möglich aufeinander abstimmen kann, unter anderem dank der Einführung intelligenter Zähler der zweiten Generation.

Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (RECs), die kürzlich durch das MISE-Dekret eingeführt wurden, werden Realität. Lokal erzeugter Strom wird dank der Laststeuerungslösungen der Hausautomation mehr als heute zum Eigenverbrauch genutzt werden. Überschüssige Energie kann sofort zum Betrieb einer Wärmepumpe oder zum Aufladen von Elektrofahrzeugen genutzt, in Batterien gespeichert oder in thermische Energie umgewandelt werden, die in einem Wassertank für die Heizung oder Warmwasserbereitung zur Verfügung steht. In kurzer Zeit werden viele europäische Bürger aufgerufen sein, sich als Prosumer aktiv am Energiesystem zu beteiligen: Verbraucher und Hersteller zugleich.

Quelle: COM(2020) 662 final “A Renovation Wave for Europe - greening our buildings, creating jobs, improving lives”

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